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Ratgeber

Gebrauchshund - Servicehund - Epilepsiehund

Von den sogenannten Servicehunden kennen wir mehrheitlich den Blindenführhund und den Therapiehund. Der Epilepsiehund ist in der Schweiz noch zu wenig bekannt.

Obschon man weiss, dass Hunde ein grosses Gespür für unsere innere Verfassung haben, wird diese Fähigkeit kaum genutzt. Anders ist dies beispielsweise in den USA und Holland wo Hunde ausgebildet werden, um im Voraus epileptische Anfälle anzuzeigen.

Es wird angenommen, dass sich der menschliche Körpergeruch vor einem epileptischen Anfall verändert und dies der Hund erkennt und anzeigt. Andere Ansichten erklären dies damit, dass Hunde elektrische Spannungsfelder, welche sich vor einem solchen Anfall verändern, wahrzunehmen vermag. Fakt ist, dass unsere Hunde jede Veränderung, nicht nur unserer Ausdünstung oder Spannung, sondern sämtliche physischen und psychischen Zustände erkennen und entsprechend reagieren können.

Ob der Hund die gewünschten Eigenschaften, bzw. das notwendige Gespür zum Epilepsiehund besitzt, zeigt sich bereits während den ersten Lebenstagen. So kann ein Hund individuell auf die verschieden auftretenden epileptischen Anfälle trainiert werden und durch entsprechendes Verhalten diese frühzeitig anzeigen.

Aufgrund dieser Individualität verlangt die Haltung eines Epilepsiehundes eine besonders enge Bindung zu seinem Menschen. Nur so kann der Hund eine Verhaltensveränderung frühzeitig erkennen und den Mensch an seinem Tun hindern. Er verweigert beispielsweise den Spaziergang oder die Einkaufstour, lenkt von Treppen oder anderen 'Gefahrenzonen' weg. Wichtig ist das entsprechende Feingefühl seines Meisters. Der Hund handelt nicht aus einer Laune heraus; er muss ernst genommen werden.

Während eines epileptischen Anfalls, muss der Hund die gelernten Abläufe alleine weiter ausführen. Um dem 'krampfenden' Menschen seine Anwesenheit spüren zu lassen, zieht der Hund mit seinem Maul die Socken aus und leckt die Füsse ab. Er löst einen eigens für ihn platzierten Sender aus, welcher Hilfe alarmiert. Einige Hund haben gelernt, den Hausschlüssel nach draussen zu bringen um der zu Hilfe eilenden Person den Wohnungszutritt zu ermöglichen. Während der ganzen Zeit behält der Hund immer wieder Kontakt zu seinem Menschen.

Einmal mehr leisten Hunde dank ihren Fähigkeiten einen unermesslichen Dienst für die Menschheit. Abgesehen von der Unterstützung, die sie in dieser schwierigen Lage dem Menschen bieten, sind sie immer treue und liebenswerte Begleiter!